Am Vortag waren wir zu einem einwöchigen Urlaub in Schliersee eingetroffen, ich war allerdings leider krank angekommen. Daher war es auch für mich überraschend, dass es mir am nächsten Tag schon wieder insoweit besser ging, dass wir zumindest eine kleine Tour anpacken konnten. So nahmen wir uns den Jägerkamp und die Aiplspitz vor. Also marschierten wir am Spitzingsattel los. Es waren eine Menge Leute unterwegs, da an diesem Tag eine Messe am Taubenstein stattfinden sollte. Nach einigen Serpentinen über den Grashang am Parkplatz ging es auf einen sanft ansteigenden Pfad durch den Wald.
Nach einiger Zeit hatten wir den Wald durchschritten und kamen hinaus in die pralle Sonne, die mit Macht vom Himmel strahlte. Insbesondere Iris gefiel das überhaupt nicht. Mein Problem bestand darin, dass ich auf Grund heftiger Halsschmerzen kaum schlucken und daher auch kaum trinken konnte, was bei der Hitze nicht so gut tat. Aber es half nichts. Wir zogen an der wunderbar gelegenen Schönfeldalm vorbei, kämpften uns den Hang hinauf und waren um jedes kleine Schattenfleckchen froh.
Schließlich kamen wir an einen Stelle, an der sich die Wege zu Jägerkamp und Aiplspitz trennen. Da das Gipfelkreuz des Jägerkamps schon nah war, schlugen wir den Weg dahin ein. Je näher wir ans Ziel kamen, um so müder wurde ich. Die Krankheit saß mir doch noch gewaltig in den Knochen. Am Gipfel angekommen war ich froh, mich erst einmal eine Weile hinsetzen zu können. Wie gerne hätte ich jetzt eine Flasche Wasser in mich hineingeschüttet, aber mein Hals erlaubt mir nur ganz kleine Spatzenschlückchen und von denen tat jeder einzelne noch höllisch weh. Der Spaß hielt sich in Grenzen. Trotzdem war die Sicht hervorragend und das Bergpanorama ließ alle Wehwehchen in den Hintergrund treten.
Leider war mir aber auch klar, dass ich die Aiplspitz heute nicht mehr machen würde. Iris bedauerte das sehr, da sie wieder putzmunter war und gerne noch hinüber gegangen wäre. Sie ging dann wenigstens noch rüber zum Nebengipfel um auch von dort noch einige schöne Motive einzufangen.
Als dann langsam Wolken aufzogen, entschlossen wir uns wieder zum Abstieg. So beließen wir es heute bei einer kleinen, aber wirklich schönen Tour. Wir wussten ja noch nicht, was am nächsten Tag kommen sollte ...
Für heute waren wir jedenfalls mit der kleinen Tour zufrieden.