Fast auf den Tag vor einem Jahr bin ich diese Tour schon einmal gegangen. Beim letzten Mal alleine, diesmal zusammen mit Erwin, der diese Runde zum ersten Mal ging, auch wenn er, wie ich, schon oft auf den anvisierten Gipfeln stand. Das Wetter war wieder extra Klasse. Aus den recht schmerzhaften Erfahrungen des letzten Jahres lernend, habe ich diesmal dick Sonnencreme aufgetragen und eine lange Hose angezogen. So bin ich um den neuerlichen Sonnenbrand herumgekommen. Unser Startpunkt war der Bahnhof in Neuhaus am Schliersee, von dem aus es ein Stück durch die Siedlungen geht, ehe man in die Natur vorstößt.
Der Weg führt durch lichten Mischwald, bis man schließlich bei der Ankelalm ankommt, die das Tor in den herrlichen Talkessel bildet.
Von da an wird der Weg steiler, hinauf zum Gifpfelgrat und von dort teilweise über felsiges und verschneites Gelände hoch zum Gipfel der Brecherspitz. Erwin hatte rasch einen guten Vorsprung gewonnen und erwartetete mich ausgeruht oben.
Nach einer kurzen Rast machten wir uns wieder auf den Weg nach unten, allerdings in Richtung Freudenreichsattel. Dabei fiel uns einmal mehr die kleine Kapelle ins Auge. Diesmal wollten wir sie doch einmal besuchen. Den Weg dahin kann man leicht übersehen. Wenn man ihn gefunden hat, führt er einen zunächst weit hinunter, ehe man wieder zur Kapelle hin aufsteigt.
Die Kapelle ist liebevoll eingerichtet und wird - den Geräuschen nach - von einem Marder bewohnt. Außerhalb der Kapelle genießt man jede Menge schöner Ausblicke.
Nach kurzer Andacht und intensiver Pflege meiner Augen (Sonnencreme und Schweiß sind für die Augen Sch...) gingen wir weiter und zwar ziemlich steil nach unten. Irgendwann verlor sich der Weg, was daran lag, dass vereinzelt noch reichlich Schnee lag. Daher entschlossen wir uns, wieder querfeldein in gerader Linie nach oben zu gehen, bis wir auf den üblichen Weg hinunter zum Freudenreichsattel stießen.
Nach dem Freudenreichsattel geht es dann erneut bergauf. Dabei lag noch überraschend viel Schnee, was allerdings auf dieser Strecke keine Nachteil ist, da der Weg hinauf zur Bodenschneid oftmals sehr batzig ist. Das bleibt einem beim Schnee erspart. Ich habe eine ganz ruhige Kugel geschoben, so dass Erwin oben eine deutlich längere Pause machen konnte als ich.
Oben am Gipfel war natürlich ziemlich viel los; kein Wunder an einem sonnigen Feiertag. Den herrlichen Ausblicken nach allen Seiten tat dies aber keinen Abbruch.
Der Abstieg vom Gipfel hinunter zum Bodenschneidhaus machte besonderen Spaß, weil ein durchgängiges Schneefeld herrliches Rutschen und Abfahren erlaubte.
Der restliche Weg zurück zum Bahnhof in Neuhaus ist unspektakulär. Zu erwähnen bleibt noch, dass uns der Zug vor der Nase weg fuhr. Aber wie soll die Kioskbesitzerin auch sonst zu ihrem Geschäft kommen.