Nachdem es den September mehr oder weniger durchgeregnet hatte, war ich schon sehr froh, dass das Wetter gerade jetzt so hervorragend passte, hatte ich mir doch schon lange vorgenommen, Anfang Oktober noch einmal zwei Bergtage einzulegen. Als ich morgens alleine los fuhr, am Sylvensteinsee und an Fall vorbei, Vorderriss passierend, wollte ich ab der Oswaldhütte über die Moosenalm aufsteigen zum Schafreuter. Leider kannte ich den Weg nicht, was zur Folge hatte, dass ich meinen Wagen ein paar Kilometer zu früh abstellte und dadurch einen zwar sehr schönen und überaus einsamen Weg vorfand, der sich allerdings als ziemlich weit herausstellen sollte.
Zunächst genoss ich diesen herrlichen, stets sanft ansteigenden Weg durch die herbstlichen Wälder, der da und dort lohnende Ausblicke bot.
Schließlich erreichte ich den Wiesbauern Hochleger, von wo es reichlich nass durch die Wiesen hinauf ging zur Moosenalm, wo ich endlich auf den ursprünglich beabsichtigten Weg stieß.
Ich war relativ flott gegangen und zeitlich gut unterwegs. Obwohl der von mir gewählte Weg zur Moosenalm erheblich länger ist als der von der Oswaldhütte aus, war ich dennoch nach zwei Stunden auf der Alm. Mein Wanderführer hatte 2 ¼ h von der Oswaldhütte aus prognostiziert.
Von jetzt an wurde es steiler und vor allem wurde es heiß. Hatte ich bis zur Moosenalm keine Menschenseele gesehen, so wurde es am Gipfelaufstieg reichlich belebt.
Ich musste feststellen, dass ich an diesem Tag mein Pulver zu früh verschossen hatte. Der hurtige Aufstieg zur Moosenalm rächte sich jetzt auf dem Weg zum Gipfel, zumal ich auch schon seit Wochen keinen Sport mehr getrieben hatte. Ein ganz kleines Schneefeld brachte willkommene Kühlung, erfrischte mich aber auch nicht mehr wirklich. In Gipfelnähe war ich dann doch schon ziemlich kaputt und es überholten mich eine ganze Reihe von Bergfreunden und ich muss es gestehen: Nicht alle, die mich überholten, sahen aus wie jugendliche Sportler! (seufz)
Dennoch habe auch ich den gut besuchten Gipfel erreicht und die überwältigende Aussicht genossen, die sich allerdings auch schon während des Aufstiegs geboten hatte.
Die Aussicht entschädigte für alle Mühen.
Abgestiegen bin ich dann zur Tölzer Hütte, wo ich auf dem Weg die bemerkenswerte Steinmandlversammlung passierte; eine wirklich sehenswerte Sache.
In der Tölzer Hütte genehmigte ich mir noch eine Radlermass. Schließlich nahm ich in aller Ruhe den Weg zur Moosenalm, wobei mir der zu bewältigende Gegenanstieg wenig Freude bereitete, zumal die Sonne heftig herunter brannte.
An der Moosenalm angekommen musste ich wieder den weiten, einsamen Weg nehmen, da ich ja wieder zu meinem Auto musste. Knapp 9 Stunden nach dem Abmarsch hatte ich selbiges bei guter Stimmung wieder erreicht.